Nach zuletzt zwei 6-Punkte-Wochenenden hat der Herner EV seinen zweiten Tabellenplatz hinter dem Serienmeister Tilburg deutlich gefestigt. Der Vorsprung auf Leipzig (10 Punkte), Hamburg (12 Punkte) und Halle (14 Punkte) ist drei Spieltage vor der Halbzeit der Hauptrunde in der Oberliga Nord schon beachtlich. Ein Ruhekissen ist diese schöne Momentaufnahme aber noch lange nicht, die bisherigen sportlichen Erfolge müssen immer wieder neu bestätigt werden.
So startet das anstehende Wochenende für die Gysenberger am Freitagabend in Rostock bei den Piranhas (20 Uhr) und endet am Sonntagabend zuhause in der Hannibal-Arena gegen die Hannover Scorpions (18:30 Uhr). Während die Scorpions schon fast als ‚Lieblingsgegner‘ des HEV bezeichnet werden können (9 Siege aus den letzten 11 Spielen), sieht es bei den Piranhas genau andersherum aus, vor allem auswärts. An der Ostsee gab es bei 7 Spielen seit 2015 nur drei Siege, die letzten drei Gastspiele dort gingen jeweils mit einem Tor Unterschied verloren. „Die Scorpions liegen uns, sie sind spielstark und offensiv ausgerichtet. In Rostock habe ich mit dem HEV auch noch nicht gewonnen“ meint Danny Albrecht, der Trainer der Grün-Weiß-Roten vom Gysenberg. Das war vor dem Spiel vor einer Woche in Essen genauso und anschließend konnte Danny Albrecht seinen ersten HEV-Sieg in Essen genießen. Das könnte ein gutes Omen sein.
Zur Situation beim HEV
Die schlechte Nachricht zuerst: Nils Liesegang wird verletzungsbedingt am Wochenende nicht spielen können. Er musste bereits am letzten Sonntag vorzeitig vom Eis gehen und legt in dieser Woche eine Behandlungs- und Ruhepause ein. Die gute Nachricht: Artjom Alexandrov bekam bei seiner Abschlussuntersuchung grünes Licht und kann nach längerer Verletzungspause wieder eingesetzt werden. Der Neuwieder Förderlizenzspieler Maximilian Herz wird am Freitag ein weiteres Mal für den HEV auflaufen, ebenso Youngster Noah Bruns. So kann Danny Albrecht erneut auf vier Angriffsreihen zurückgreifen. Wie bereits am Montag berichtet bekam Lukas Schaffrath im Rahmen der Kooperation mit Neuwied eine zusätzliche Spielberechtigung für die Bären. „Wir sind wegen der längeren Verletzungspause von Janek Prillwitz auf der Suche nach einem weiteren Back-Up-Goalie, bis dahin bleibt Lukas natürlich bei uns im Kader, wenn es parallele Spiele von uns und Neuwied gibt“ erläutert Danny Albrecht. Er selber musste in dieser Trainingswoche wegen eines schweren grippalen Infekts passen, wird aber am Freitag in Rostock wieder dabei sein. „Ich möchte mich ausdrücklich bei Milan Mazanec und Lars Gerike bedanken, die in dieser Woche die Trainingsarbeit übernommen haben. Milan ist unser zweiter Co-Trainer, der mich schon länger beim Vormittagstraining unterstützt“, so Danny Albrecht. Milan Mazanec ist im zweiten Jahr hauptamtlicher Trainer beim Nachwuchs des Herner EV und hat früher in der 1. und 2. tschechischen Liga sowie drei Jahre lang in Selb und Bayreuth gespielt. Danach arbeitete er als Trainer in Tschechien und Österreich und war in der Saison 2017/18 Head Coach in Weiden. Sein jüngerer Sohn Marek spielte mehrere Jahre in Nordamerika als Torhüter in der NHL und AHL.
Die Gegner
Das kampferprobte Team der Rostock Piranhas startete mit drei Siegen in diese Saison. Im November folgte dann eine längere Niederlagenserie, die die Mannschaft von der Ostsee etwas tiefer in die Tabelle führte. Zuletzt konnte man durch einen Auswärtssieg in Erfurt wieder etwas Boden gut machen. Die Topscorer der Piranhas sind Tomas Kurka und Viktor Beck, zuletzt wurde noch Verteidiger Tyler Brower verpflichtet. Das erste Duell in dieser Saison mit den Piranhas konnte der HEV Ende Oktober zuhause mit 6:3 für sich entscheiden. „Nach dem 6:2 in der 35. Minute hat bei uns bis zur 2. Drittelpause jeder gemacht was er wollte. So etwas darf uns am Freitag in Rostock nicht passieren“ mahnt Danny Albrecht vor dem bekanntermaßen unangenehmen Gegner.
Sechs Siege zu Beginn, dann sieben Niederlagen in Folge – das war die Anfangsbilanz der Hannover Scorpions. Mit drei Siegen aus den letzten sechs Spielen kämpfte sich das Team aus der Wedemark, das mit großen Erwartungen in diese Spielzeit gestartet war, immerhin wieder zurück in den Kampf um die sicheren Playoff-Plätze. Punkt- und torgleich mit Duisburg belegt man aktuell Platz sechs in der Tabelle. In dieser Woche konnte durch den Wechsel von Robert Peleikis von den Indians zu den Scorpions die kämpferische Note noch einmal verstärkt werden. Das erste Aufeinandertreffen mit den Scorpions in dieser Saison gewann der HEV in der Wedemark mit 5:2. Nach 40 Minuten lag das Team von Danny Albrecht bereits 4:0 vorne, danach kamen die Niedersachsen besser in die Partie. „Wir haben uns damals im Schlussabschnitt ein bisschen zurückgezogen“ sagte der HEV-Trainer danach. Am Sonntag wird auf jeden Fall 60 Minuten volle Konzentration gefragt sein um einen weiteren Sieg gegen die Scorpions verbuchen zu können. Unterstützung von den Rängen wird dann ebenfalls nötig sein. Die ‚besinnliche Adventsstimmung‘ vom letzten Sonntag ist da nicht der richtige Rahmen, auch nicht der bescheidene Zuschauerzuspruch von vor einer Woche.