„Irgendwann macht das alles keinen Spaß mehr!“

Der Herner Eissportverein bestreitet an diesem Wochenende zwei Testspiele gegen die Bulldogs aus Lüttich. Es wäre schön, wenn aktuell der Sport im Vordergrund stehen würde, doch das Drumherum macht den Verantwortlich weiterhin schwer zu schaffen.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Kriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise sowie Probleme mit dem Spielplan: Mit diesen Themen beschäftigen sich die Verantwortlichen des Herner EV seit Wochen. Gab es durch den zweiten Platz beim „Niemeier Haustechnik Cup“ in Deggendorf nun endlich wieder positive (sportliche) Nachrichten,  so kam der nächste Schock am Dienstagnachmittag. Mindestens die Hälfte des Parkplatzes vor der Hannibal-Arena steht für mehrere Monate nicht zur Verfügung. „Uns werden immer wieder neue Knüppel zwischen die Beine geworfen. Es macht einfach irgendwann keinen Bock mehr“, fasst Jürgen Schubert die aktuelle Gemütslage zusammen.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat gemeinsam mit dem zuständigen Bauunternehmen nun (Anfang September) mit dem Umbau des Parkplatzes begonnen. Dem Herner EV wurde zugesichert, dass der Parkplatz-Umbau in der Sommerpause stattfindet, also in der Zeit, in der die Eishalle sowieso sehr wenig frequentiert ist. Dafür sollte der Umbau des LAGO-Parkplatzes im Winter stattfinden, also in der Zeit, in der die Außenbecken des Schwimmbads wenig bis gar nicht frequentiert sind. Für alle Beteiligten eine völlig akzeptable Lösung. Doch nun kam es anders.

Der Herner EV kämpft in dieser schwierigen Saison um jeden Fan. Jeder Zuschauer überlegt sich aktuell zweimal, wie, und wofür, er sein Geld ausgibt. Nun kann der HEV den Eishockeyfans nicht mal mehr ausreichend Parkplätze anbieten. War es bei gut besuchten Heimspielen rund um die Hannibal-Arens sowieso schon schwierig einen Parkplatz zu finden, ist es aktuell fast unmöglich. „Da werden sich die Leute dann noch mehr Gedanken machen, ob sie in die Eishalle kommen“, hat der HEV-Geschäftsführer Verständnis für die Fans.

Im Worst Case-Szenario wird die Reißleine gezogen
Im Worst Case-Szenario werden der Gysenberhallen GmbH als Betreiber der Halle erhebliche Zuschauereinnahmen wegbrechen. Die Saison-Planungen basieren bereits auf einem leichten Zuschauerrückgang, doch wenn selbst diese Planungen nicht ansatzweise aufgehen, wird die Reißleine gezogen. „Wir haben hier nicht elf Jahre lang eine solide Arbeit geleistet, um dann sehenden Auges in die Insolvenz zu schlittern. Wenn wir in den kommenden Wochen merken, dass hier nichts passiert und es nicht mehr geht, werden wir das Eis abtauen. Wir werden aber alles, wirklich alles dafür tun, dass dies nicht passiert“, beschreibt Jürgen Schubert die Situation. In der kommenden Woche findet zur Parkplatzsituation ein Vor-Ort-Termin mit allen Verantwortlichen statt. Danach wird es neue Informationen geben.

Das sportliche Wochenende
Die Oberliga-Mannschaft bereitet sich unterdessen weiter auf die neue Saison vor. Am Wochenende spielt der HEV dafür zweimal gegen die Bulldogs aus Lüttich. Bully am Gysenberg ist am Freitag um 20 Uhr, das Rückspiel in Belgien beginnt am Sonntag um 18.45 Uhr. Hier werden die Miners von einer großen Anzahl an Fans begleitet. Björn Linda, Chris Seto und Emil Lessard-Aydin sind krank und konnten deshalb auch nicht am öffentlichen Training teilnehmen. Dennis Swinnen wurde wegen Leistenproblemen weiter geschont. Ob einer der vier Akteure am Wochenende auflaufen kann entscheidet sich jeweils am Spieltag.

Die Partie gegen Lüttich wird nicht via SpradeTV übertragen. Die Testspiele gegen Essen und Tilburg gibt es dann aber wieder im Livestream. Dauerkarten, Super-Dauerkarten sowie Kumpelkarten haben zu den Testspielen freien Eintritt. Die Tickets können am Freitag vor dem Spiel auch weiterhin an der Kasse abgeholt werden. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr.